Jahrhundertelang war Krefeld eine Stadt der Macher. In den Wohnhäusern innerhalb der Vier Wälle wurde nicht nur Seide gewoben, hier waren auch die Werkstätten der Handwerksbetriebe und kleine Fabriken. Zur Domäne des Einzelhandels wurde die Innenstadt erst im 20. Jahrhundert, nachdem die Funktionstrennung zwischen Wohnen und Arbeiten zum stadtplanerischen Ziel geworden war. Die kompakte Stadt der kurzen Wege sollte aufgelöst werden in Inseln von Wohnen, Arbeiten, Freizeit – zwischen denen man sich mit dem Auto bewegen sollte.
Mit der fortschreitenden Digitalisierung ist der Optimismus aus der Fussgängerzone verschwunden. Während der Anteil des Online Handels weiter wächst, schrumpft der Einzelhandel vor allem dort, wo es darüber hinaus keine attraktiven Angebote gibt. Hinzu kommt, dass in der Innenstadt kaum noch gewohnt wird und die Einzelhandelsimmobilien zunehmend in de Hände von Investoren geraten, die derart hohe Mieten fordern, dass gerade die für den Besucher so interessanten, eigentümergeführten Geschäfte chancenlos geworden sind. Was bleibt ist die Tristesse der Filialisten und im schlimmsten Fall des Leerstands.
Die Innenstadt muss wieder mehr sein als ein Ort des bedingungslosen Konsums. Wirstadt macht Aufbruchstimmung für eine neue Oekonomie der Stadt und für eine Kultur der Macher.