Die Stadt ein Garten

If you love nature, stay the heck away from it. Live in a city, the denser the better.

Jeff Speck

Die historische Innenstadt kennt keine Parks und Grünflächen. Der öffentliche Raum ist hier für die Begegnung von – vor allem fremden – Menschen eingerichtet und meist gepflastert. Die Anlage der Vier Wälle änderte diese Situation zu Beginn des 19. Jahrhunderts radikal. Als Promenade und öffentliche Grünanlage konzipiert, waren sie ein Projekt bis dahin ungekannten Ausmasses.

Mit dem Blick auf die Neugestaltung ehemaliger Kriegsbrachen wie dem Dr. Hirschfelder Platz stellt wirstadt zur Debatte, wieviel ‘Plätze’ die Krefelder Innenstadt eigentlich braucht – und welche Qualitäten diese besitzen sollen. Was wäre, wenn nicht die vielen Brachflächen innerhalb der Vier Wälle, sondern die Vier Wälle selbst als wichtigster öffentlicher Freiraum der Innenstadt gestaltet würden (siehe auch das Projekt “Grüne Wälle”)?

Wie können die monumentalen Boulevards als Freiraum wiederhergestellt werden, der zum Klimaschutz beiträgt? Wie können wir das Grün im Oekosystem Stadt neu denken, um damit Aufheizung, Regengüssen und Feinstaub zu begegnen – und die Stadt zu einem wertvollen Lebensraum zu machen?

Warum nicht innerhalb der Vier Wälle weniger oder kleinere Freiflächen und Nachbarschaftsplätze behalten, dafür aber die Straßen qualitätvoll und vor allem grüner gestalten? Gute Straßen können soziale Netzwerke und Kommunikation in der Nachbarschaft stärken. Wirstadt sucht nachhaltige, identitätsstiftende Wege jenseits der obligatorischen Pocket parks, Flachdach- und Fassadenbegrünung.